Bereits heute möchten wir auf die neuste Eigenproduktion des Regisseurs Alex Truffer aufmerksam machen: “Huit Femmes” ist eine französische Kriminalkomödie, welche auf der Bühne von acht Frauen dramatisiert wird. Dabei werden in der Inszenierung Truffer alle Frauenfiguren von Männern umgesetzt.
Ja, du hast richtig gelesen: Männer die das wohl Unmögliche versuchen möglich zu machen. So glaubwürdig wie nur möglich an die Darstellung einer Frau heranzukommen und dabei nicht im Abgrund einer billigen, “Schenkelklopf-Trash-Drag-Show” landen – das ist für alle Beteiligten eine ernst zu nehmende Aufgabe. Der Versuch, das Publikum mit reiner Schauspielkunst in eine Kriminalgeschichte mitzunehmen, so dass aber die irritierende Darstellung Mann als Frau vom Publikum als Selbstverständlichkeit hingenommen wird. Grad wie zur Zeit von William Shakespeare, in welcher es den Frauen verboten war auf eine Schauspielbühne zu treten. Alle Frauenrollen wurden von Männern glaubhaft und intensiv gespielt, ohne dabei lächerlich zu wirken.Regisseur Alex Truffer startet mit seinem Ensemble genau dieses Abenteuer.
Premiere des Stücks “Acht Frauen” im Casino Theater PZM in Münsingen ist am 3. September und verspricht einen speziellen Theaterabend in aussergewöhnlichem Ambiente – umrahmt mit einem Essen und französischen Chansons. Der Vorverkauf startet am 17. Mai.
Die Geschichte der “Acht Frauen”
An einem verschneiten Morgen in einem französischen Ort während der 1950er Jahre: Suzon, die in England studiert, kehrt über Weihnachten nach Hause zurück. Ihre Mutter Gaby hat sie vom Bahnhof abgeholt und führt sie ins abgelegene Haus der Familie. Dort wird Suzon von ihrer Grossmutter Mamy, ihrer jüngeren Schwester Catherine, von der Schweizer Köchin Madame Chanel sowie von ihrer Tante Augustine und dem neuen Hausmädchen Louise empfangen. Lediglich Susanne’s Vater Marcel – der einzige Mann im Haus – dessen Geschäfte in letzter Zeit schlecht laufen, lässt sich nicht blicken. Als Louise ihm sein Frühstück aufs Zimmer bringen will, entfährt ihr ein gellender Schrei, denn der Hausherr liegt tot in seinem Bett mit einem Messer im Rücken.
Aus Angst, der Mörder könne zurückkehren, um eventuelle Spuren zu verwischen, schliesst Catherine das Zimmer des Toten ab. Der Versuch, die Polizei zu rufen, scheitert, weil das Telefonkabel durchtrennt wurde. Auch das Auto springt nicht an. Die Frauen sehen sich daher gezwungen, selbst den Mörder zu finden. Aufgrund des vielen Schnees, der das Verlassen des Anwesens unmöglich macht, wird ihnen klar, dass eine von ihnen den Mord begangen haben muss.
Überraschend trifft schliesslich auch Pierrette, die Schwester des Opfers, ein. Sie habe einen mysteriösen Anruf erhalten und sich deshalb zum Ort des Geschehens begeben. Die anwesenden Damen beginnen nun, sich gegenseitig zu verhören. Wie sich herausstellt, hatten alle acht Frauen ein Mordmotiv und zudem die Gelegenheit zur Tat. Jede von ihnen versucht durch Lügen und Schweigen vergeblich ihr jeweiliges Geheimnis zu bewahren, darunter Giftmord, lesbische Neigungen, Schwangerschaft, unerwiderte Liebe und aussereheliche Affären. Mit gegenseitigen Anschuldigungen, Zickereien und Handgreiflichkeiten heizt sich die Stimmung im Haus auf.