Vor genau einer Woche – in der Nacht auf den Sonntag vom 18. Oktober – griffen sechs vermummte Personen Gäste und Personal der Zürcher Bar „Les Garçons“ mit brutaler Gewalt an und schrien dabei homophobe Beleidigungen.
Mit diesem gemeinen Überfall haben wir – nach vielen Jahren alltäglicher Homophobie wie Beleidigungen, Diskriminierungen und Belästigungen – eine neue Dimension erreicht. Deshalb verwundert es doch sehr, dass offenbar weder die Besitzer der Bar noch die anwesenden Gäste bei der Polizei eine Anzeige eingereicht – und die Polizei deshalb auch keine weiteren Ermittlungen aufnimmt. In einem Brief an Richard Wolff, dem Vorsteher des Polizeidepartements der Stadt Zürich, schreibt Pink Cross in diesem Zusammenhang:
Wir sind der Meinung, dass ein Angriff, gerichtet auf eine spezifische Gruppe von Menschen (in diesem Fall LGBT) und eine spezifische Einrichtung (in diesem Falle eine Schwulenbar), ein engagierteres Vorgehen der Polizei nötig gemacht hätte.
Der homophobe Ãœberfall auf die Bar kann wohl nicht direkt mit den aktuellen Parlamentswahlen – mit knapp 30 Prozent ist die rechtsnationale SVP stärkste Partei in unserem Land – in Zusammenhang gebracht werden. Bei näherer Betrachtung hat die Bevölkerung vor allem aus Angst vor zu vielen Flüchtlingen rechts gewählt – und nicht weil sie für weniger LGBT-Rechte sind …