Basler Imam: «Homosexualität sei nun einmal eine Sünde»

Immer wieder werden wir Homosexuellen von «Religionsführern» verschiedener Glaubensrichtungen angegriffen – und es ist immer die gleiche Leier: Diesmal kommt sie vom Basler Imam Ardian Elezi.
Als Reaktion auf die erste Pride im letzten Oktober im Kosovo bezeichnete Ardian Elezi in einer Videopredigt Homosexualität als «Krebsgeschwür gegen die Moral» und als «Krankheit». Schwule seien «Verbrecher»: «Gewollt oder ungewollt ist das ein Versuch, die Menschheit zu vernichten».
Er habe keinesfalls zur «Selbstjustiz gegen Schwule aufrufen wollen», verteidigt sich der Imam nun. Aber «Homosexualität sei nun einmal eine Sünde – nicht nur im Koran, sondern auch in der Bibel und in der Thora». Und sofort kommt – auch dies sind wir uns längst von anderen «Religionsführern» gewohnt – die Bemerkung, dass Homosexuelle in seiner Moschee willkommen seien: «Wir begehen alle Sünden, und wichtig ist vor allem, dass man seine Sünden bereut und Gott um Vergebung bittet».
In einer Medienmitteilung zeigt sich Pink Cross besorgt und schockiert über die Äusserungen von Imam Ardian Elezi: Die Aussage von Ardian Elezi fügt sich ein in eine Reihe von homofeindlichen und diskriminierenden Aussagen von zahlreichen Religionsführern – wie etwa das Referat (wir haben berichtet) des Churer Bischofs Vitus Huonder von 2015.
Pink Cross setzt sich für einen effektiven Diskriminierungsschutz ein und fordert daher die Politik auf, endlich die Grundlagen zu schaffen, dass Aufruf zu Hass strafrechtlich verfolgt werden kann. Dies wäre möglich, wenn die parlamentarische Motion zur Erweiterung der Antirassimusstrafnorm um die Kriterien sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, die zurzeit in den Rechtskommissionen ist, vom Parlament angenommen wird. «Heute hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Politik endlich Minderheiten effektiv vor Diskriminierung schützt», sagt Geschäftsführer René Schegg.

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