Am gestrigen Samstag trafen sich rund 70 Mitglieder des Schweizer Dachverbands der Schwulen in Zürich zur Mitgliederversammlung. Die Anwesenden bekräftigen den Willen, sich in diesem Jahr noch stärker für LGBT-Rechte und gegen die anstehende CVP-Inititiative einzusetzen.
Begrüsst wurden die Anwesenden von der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch. Sie bekräftige in ihrer Rede die Unterstützung beim Kampf um mehr Gleichberechtigung. Alle müssten sich mit aller Kraft gegen Diskriminierung einsetzen. Auch sprach sie die erhöhte Suizidrate von jungen LGBT-Menschen an:
Es ist eine Skandal, dass wir eine Gesellschafte bilden, in denen junge Menschen nicht mehr leben wollen.
Die versammelten Mitglieder verabschiedeten ein umfangreiches Tätigkeitsprogramm und setzt u.a. folgende Schwerpunkte:
- Erweiterung des Anti-Diskriminierungsgesetzes
- Abstimmungskampf CVP-Initiative
- Kampagne zur Erfassung von homophober und transphober Gewalt
Wiedergewählt wurden der bisherige Vorstand und zudem wurden die beiden Co-Präsidenten Rolf Trechsel und Mehdi Künzle bestätigt. Geschäftsleiter bleibt Bastian Baumann. Neu im Pink Cross-Vorstand sind Thomas Joch, Roman Helfer, Stefan Bischof und Jason Netos.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand ein Podiumsgespräch statt, das sich vordergründig um die anstehende CVP-Initiative, die die Ehedefinition von Mann und Frau in die Verfassung vorschreiben soll und um die Frage, ob gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren lassen dürfen. Besonders die CVP-Vertreterin, Béatrice Wertli, hatte einen schwierigen Stand und musste zuzugeben, dass die CVP gerne auf die Definition der Ehe heute verzichten würde. Applaus erntete der GLP-Nationalrat Roland Fischer mit seiner Aussage, mehrere gesetzliche Partnerschaftsformen zu schaffen und diese gleichberechtigt für alle anzubieten.