Im Kanton Bern wird noch in diesem Monat im Grossen Rat ein 185 Millionen Franken schweres Sparpaket behandelt. Die Kürzungen treffen einmal mehr den sozialen Bereich, das Gesundheitswesen, die Bildung und Behinderte.
Von den Sparmassnahmen betroffen sind auch die HAB (Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern), wurden doch dem Verein bereits in diesem Jahr die Gelder für die Finanzierung des Beratungsangebots auf Null gestrichen. In einer Mitteilung schreiben die HAB heute auf ihrer Website, dass «Hilfeleistung und Unterstützung zur richtigen Zeit Krisensituationen verhindere und so Kosten gespart werden können». In einer «solidarischen Gesellschaft sei es Pflicht, Hilfesuchende zu unterstützen».
Die HAB bieten schwulen, lesbischen, bi und trans* Menschen nicht nur einen geschützten Rahmen, sondern auch Beratung in schwierigen Lebens- und Krisensituationen und hilft schwierige Situationen zu überwinden. Seit der Streichung der finanziellen Unterstützung durch den Kanton Bern ist dieses Beratungsangebot existenziell bedroht. Die HAB hoffen nun auf Unterstützung durch die Stadt Bern. Im April dieses Jahres haben verschiedene Berner Stadträte die Motion zur «Sicherstellung des Beratungsangebots für die LGBTI-Community» eingereicht. Diese verlangt, dass die Stadt Bern «der HAB einen jährlichen Beitrag für die Aufrechterhaltung der psychologischen Beratungen im bisherigen Rahmen entrichtet, bis der Kanton diesen Betrag wieder übernimmt». Der Berner Gemeinderat betrachtet in einer Antwort der Motion als «sinnvoll» – und will nun über eine «Finanzierung entscheiden».
Gegen den massiven Sozialabbau im Kanton Bern findet – unterstützt u.a. von der SP der Stadt Bern und von den Grünen vom Kanton Bern – am nächsten Mittwoch eine Demonstration statt (Start ist um 18 Uhr auf dem Waisenhausplatz).