Deutschland hat gewählt

Gemäss ersten Hochrechnungen kurz nach 18 Uhr scheint das Wahlergebnis in Deutschland festzustehen: Angela Merkel bleibt wohl Kanzlerin. Und die homo- und transfeindliche Alternative für Deutschland AfD wird höchstwahrscheinlich drittstärkste Partei.
Auch wir LGBT in der Schweiz blicken mit grosser Sorge auf die Wahlergebnisse in Deutschland. Der Einzug der rechts-populistischen AfD in den Bundestag wird die politische Kultur vergiften, wenn sie – wie bereits in den Bundesländern – auf Kosten queerer Menschen Stimmung gegen Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Aufklärung macht.
Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt gehören nicht zur Leitkultur der AfD und ist eine unberechenbare, radikale und zutiefst homo- und transfeindliche Partei:

  • Die AfD macht keine LGBT-Politik.
  • Bekämpfung von Homo- und Transphobie ist kein Thema für die Partei.
  • Die AfD fällt regelmässig damit auf, sich über LGBT verächtlich und abfällig zu äussern und will die Antidiskriminierungsgesetzgebung abschaffen.
  • Die Partei will eine «einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität» im Schulunterricht verhindern und will verhindern, dass Kinder «zum Spielball der sexuellen Neigungen einer lauten Minderheit» werden.
  • Die Ehe bedeutet für die AfD eine Verbindung zwischen Mann und Frau – und ist nicht für gleichgeschlechtliche Paare gedacht.
  • Geschlechterforschung (Gender Studies) ist für die AfD ein «Graus» und eine «Verschwendung von Steuergelder».

Wie ein Hohn tönen die Aussagen der lesbischen AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel in einem Interview mit dem katholischen Theologen und gescheiterten «Männer”-Chefredaktor David Berger:

… denn bei genauerer Betrachtung ist die AfD die einzige echte Schutzmacht für Schwule und Lesben in Deutschland. Alle anderen, einschliesslich der Kirchen, Gewerkschaften, Homosexuellen-Verbände und der Grünen, arbeiten, bestimmt unbewusst, aber doch leider eindeutig gegen die Interessen von Schwulen und Lesben. Denn sie leugnen die Gefahr, die uns dadurch droht, dass der muslimische Bevölkerungsanteil in Deutschland immer weiterwächst und mit ihm die Intoleranz gegenüber unserer Art zu leben.

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