DRF. Konservative und kirchliche Kreise haben den Verein “Für eine traditionelle Familie” gegründet – schreibt heute ’20 Minuten’ … Die Hinterwäldler formieren sich also doch noch, war mein erster Gedanke. Es gibt also noch immer Kräfte in der Schweiz, die wollen, dass wir Menschen zweiter Klasse bleiben, war mein zweiter Gedanke. Und das macht mich ziemlich stinkig.
Nun: der Verein will die “Homo-Ehe” verhindern und hat zudem ein Referendum gegen die Stiefkindadoption angekündigt. Es sei an der Zeit, meint Vereinspräsident und EDU-Politiker Marco Giglio, die “Demontage der traditionellen Familie” zu stoppen, eine Ehe sei nur zwischen Mann und Frau möglich. Und Vereinsmitglied Jakob Büchler (SVP) erwartete wohl die Apokalypse:
Ich bin nicht verklemmt, aber ich frage mich, wohin das führt, wenn wir immer mehr Türen öffnen.
Was passiert mit der heterosexuellen Ehe, wenn Schwule und Lesben heiraten dürfen? Nichts! Und Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern wachsen genauso gut auf wie alle anderen. Die sexuelle Orientierung hat weder mit dem Kinderwunsch noch mit der Fähigkeit, gesunde und glückliche Kinder aufzuziehen, zu tun.
Maria von Känel vom Dachverband Regenbogenfamilien fordert Politik und Gesellschaft auf, sich für die Gleichstellung für Ehe und Adoption einzusetzen:
Die Gleichstellung ist moralisch und rechtlich richtig, denn unsere Beziehungen sind ebenso stark und unsere Familien gleichviel wert wie andere.
Alles andere als die Gleichstellung von LGBT-Menschen ist Diskriminierung. Deshalb muss das Eheverbot für Lesben und Schwule abgeschafft und die Ehe geöffnet werden – ohne Kompromisse. Die “Homo-Ehe” haben wir nämlich schon, Verena Herzog, Jakob Büchler und Marco Giglio …