Nicht nur die queere Community trauert um den gestern verstorbenen Guido Westerwelle. Doch sein Tod führt aber auch “Sonderbares” zu Tage. Denn: Zum Tod von Guido Westerwelle führen manche Menschen die “Ehe für Alle” ein.
Es gibt wohl keine Mitteilung zum Tod von Guido Westerwelle, die nicht auch ausdrücklich seinen Partner Michael Mronz erwähnt. Das ist wunderbar und zeigt, wie selbstverständlich gleichgeschlechtliche Partnerschaften geworden sind. So sagte Westerwelles Nachfolger als Aussenminister, Frank-Walte Steinmeier (SPD) gestern: “Meine Gedanken und meine Anteilnahme sind bei seinem Ehepartner Michael Mronz”. Da wird Mronz als “Ehemann” oder “Lebenspartner” bezeichnet. Das wird vom Gefühl her sicher richtig sein – rechtlich eben aber nicht! Wie in der Schweiz ist auch in Deutschland die Ehe (noch) nicht für gleichgeschlechtliche Paar geöffnet – es ist höchstens eine eingetragene Partnerschaft möglich – gleiche Rechte fehlen also noch.
Sind wir jetzt da nun etwa kleinlich? Das deutsche Magazin “Männer” meint dazu:
Die Sprache ist reich und offen. Die deutsche Politik ist es nicht … die nach wie vor Schwulen und Lesben in Deutschland die gleichen Rechte verweigert. Möge sie nun endlich dafür sorgen, dass ein „Lebenspartner” und ein „Ehemann” auch de fakto und de jure dasselbe ist. (In den Köpfen der Menschen – das zeigt sich gerade jetzt wieder – ist es längst dasselbe.)