Wurde niedergeschlagen. Fiel auf den Kopf und ein Schädelhirntrauma war die Folge. Bin seitdem behindert. Er sagte nur: «Du schwule Sau». Dann schlug er zu.
Die Menschenrechte sagen ganz klar, dass niemand aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert oder Opfer von Gewalt und Hass werden darf: LGBT+Rechte sind Menschenrechte. Doch es gibt noch viel zu tun – auch in der Schweiz. Noch immer wird homophobe und transphobe Gewalt nicht polizeilich erfasst. Dies führt dazu, dass die Opfer Angriffe kaum anzeigen. Verlässliche Zahlen zu homophober und transphober Diskriminierung und Gewalt sind unerlässlich, um Behörden und Politik zum Handeln zu bewegen. Auch an Beratung und Unterstützung fehlt es. Daher braucht es klare gesetzliche Grundlagen und Massnahmen zum Schutz der Menschenrechte von LGBT+Menschen. Alle Hassverbrechen untergraben die Würde und den Wert eines Menschen, der einer bestimmten sozialen Gruppen angehört.
«Transe! Transe! Transe!». Einmal mehr wurde ich letzte Woche zielsicher von einer Gruppe männlicher Jugendlicher aufs Korn genommen. Wie meistens reagierte ich darauf nicht mehr. Sinnlos. Verletzen tut es mich trotzdem immer noch. Meine Präsenz fordert sie auf jeden Fall zu einer Reaktion heraus. Die einen, indem sie mich sexuell anmachen, die anderen, indem sie mich anpöbeln. Beides braucht meinerseits viel Energie und verunsichert mich in meinem labilen Selbstverständnis. Wieso könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe leben lassen?
Es sind die unzähligen Aktivist*innen von verschiedenen LGBT+Organisationen, die eine Kampagne gestartet haben, um Hate Crimes zu erfassen. Damit soll auch politisch Druck ausgeübt werden und auch du kannst mithelfen: Unterschreibe hier noch heute den Appell an den Bundesrat.
Er fragte, ob wir nur Kolleginnen seien die *gestikulierte Händchenhalten* oder mehr. Ich antwortete «mehr», er begann uns zu belehren, dass wir zu jung seien um zu wissen, dass wir uns vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen. Er fragte uns, ob wir überhaupt schon mal Sex mit einem Mann hatten.
Auch gesetzlich und auf Verfassungsstufe braucht es einen besseren Schutz vor Diskriminierung und Hass. Ein wichtiger Schritt ist die parlamentarische Initiative von Nationalrat Mathias Reynard zur Erweiterung der Antirassismus-Strafnorm. Damit können Aufruf zu Hass und die Täter*innen besser verfolgt werden. Jeder Fall von homo- und transphober Diskriminierung und Gewalt ist einer zuviel!
>Dossier der HAB: Statistische Erfassung von Hate Crimes