“Heilung” vor Homosexualität durch Vergewaltigung in Indien

Das ethnische, religiöse und auch kulturelle Indien ist sehr bunt und für Touristen aufregend aber auch verwirrend. Schwer begreiflich ist aber die sexuelle Gewalt gegen Frauen und vor allem auch die Vergewaltigung von Schwulen, Lesben und Transmenschen mit dem Ziel die Opfer von ihrer Homosexualität oder Transidentität zu “heilen”.
In ‘Neues Deutschland’ erzählt der Filmemacher Deephti Tadanki, dass es in der Regel Eltern oder nahe Verwandte sind, die ein homosexuelles Familienmitglied vergewaltigen – um es vor Homosexualität zu “heilen”. Es geben aber kaum konkrete Informationen über das Ausmass von “korrektiven Vergewaltigungen” in Indien. Darüber offen gesprochen wird kaum und die Opfer Schweigen aus Scham und Angst.
Dass das Thema in Indien öffentlich wurde, ist Tadankis noch unfertigem Filmprojekt “Satyavati” zu verdanken. Der Film erzählt die fiktive Geschichte der “korrektiven Vergewaltigung” einer lesbischen Inderin. Die ‘Times of India’ hatte vom Filmprojekt erfahren und den Artikel “Parents use corrective rape to straight‘en their gay kids” veröffentlicht, der weit über Indien hinaus Beachtung erhalten hat.
Dabei wird in der Regel ein Vetter von der Familie beauftragt, die lesbische Tochter durch sexuelle Gewalt auf den “rechten Weg” zu bringen. Bei schwulen Männern habe es Vergewaltigungen durch die eigene Mutter gegeben.
In Indien ist Homosexualität verboten. Die Abschaffung des entsprechenden Paragrafen aus der britischen Kolonialzeit ist im Dezember 2013 am Supreme Court gescheitert.

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