Homo- und Transphobie macht keine Sommerpause

Offenbar hindert auch sommerliche Hitze nicht vor Hetze … In der türkischen Hauptstadt Ankara rufen Plakate zur Ermordung von LGBT-Menschen auf, in Berlin sind zwei Transpersonen beleidigt und angegriffen worden und auf dem Heimweg in der S7 wurde eine junge Transfrau von drei Jugendlichen beleidigt und beschimpft.
Auf den in Ankara in mehreren Vierteln aufgehängten Plakaten wird eine angeblich vom Propheten Mohammed stammende Aussage zitiert:

Wen auch immer ihr bei der Tat der Leute von Lot vorfindet, richtet denjenigen hin, der es tut, und den, mit dem es getan wird.

Der Text bezieht sich auf die Geschichte von Sodom und Gomorra, wie sie ja auch im Christentum zur Hetze gegen Schwule und Lesben genutzt wird.
Verantwortung für die Plakate hat die Gruppe “Junge Islamische Verteidigung” übernommen. Auf ihrer Website schrieb die Gruppe, Muslime sollten zu „amoralischen Handlungen“ nicht schweigen.
Wie Queer.de berichtet, sind in Berlin zwei Transfrauen von zwei Personen transphob (“ihr Transen”) beleidigt und mit heissem Kaffee übergossen worden. Der Vorfall ereignete sich in einem Lokal in der Kaiser-Wilhelm-Strasse. Wie die Berliner Polizei mitteilte, ist einer der Täter festgenommen worden.
Die Erlebnisse einer jungen Transfrau vor ein paaren Tagen in der S7 in Richtung Huttwil gehen mir besonders nahe, da ich – nennen wir sie hier K. – persönlich kenne. Sie war gerade auf dem Heimweg, als drei Jugendliche in den Zug stiegen und sofort rum stänkerten. Plötzlich guckte ihr einer unter den Rock. Damit war das Opfer für dumme Sprüche und obszöne Gesten definitiv gefunden. Kurzerhand rief K. mit dem Handy die Bahnpolizei unter 0800 117 117 an, was den Jugendlichen Eindruck machte und wohl deshalb von ihr liessen. K. hat die Jugendlichen bei der Polizei angezeigt.
Seit dem Übergriff kommt das Erlebte in K. immer wieder hoch, sie ist verschlossen und ängstlich und bricht immer wieder in Tränen aus.
Erstatte nach einem Übergriff auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei. Denn: Körperliche und verbale Ãœbergriffe gegen Transmenschen, Lesben und Schwule sind keine Banalität.

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