Im Milano missbrauchen konservative Gruppen das Logo der Weltaustellung 2015, um auf ihr Anliegen der “Homo-Heilung” aufmerksam zu machen. Pink Cross ruft Präsenz Schweiz und die Schweizer Pavillon-Städte dazu auf, öffentlich ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen.
Ultrakatholische Gruppen wie die “Alleanza Cattolica” organisierten Seminare, auf denen unter anderem die “Heilung” von Homosexualität propagiert wurde. Die Regionalregierung der Lombardei hat diese Veranstaltung leider unterstützt. Sie stellte etwa den Veranstaltungsort zur Verfügung und sponserte das Event. Die Homo-Gegner durften auch mit dem Logo der Weltausstellung 2015 werben, die von Mai bis Oktober in Mailand stattfinden wird. Auf der Gegendemo mit über 2000 Menschen waren daher Aufrufe zu hören, die Expo 2015 zu boykottieren.
Auf Anfrage von Pink Cross konnten sich Präsenz Schweiz und die Partnerstädte leider nicht auf ein gemeinsames Zeichen einigen. “Es ist diese Schweizer Eigenart der Zurückhaltung, die mich frustriert”, sagt Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross:
Ich sehe keinen Grund, bei Homophobie nicht laut die Stimme zu erheben. Die Schweiz ist Heimat der Menschenrechte und der Gedanke der Weltausstellung darf nicht unkommentiert durch Homophobie beschmutzt werden.
Pink Cross ruft daher Präsenz Schweiz als Repräsentantin der Schweiz in Milano und die Pavillon-Städte Zürich, Basel und Genf auf, öffentlich ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen und sich für die Menschenrechte und Anti-Diskriminierung von Schwulen und Lesben einzusetzen.
Regierungschef der Region ist Roberto Maroni, ein Mitglied der rechtspopulistischen Regionalpartei “Lega Nord”. Er nahm als Ehrengast an der homophoben Veranstaltung teil. In einer heiss umjubelten Rede erklärte er dort, dass der Kampf gegen Homosexuelle genauso wichtig sei wie der Kampf gegen Hunger:
Das Thema der Expo ist, auf dem Planeten genügend Nahrung zur Verfügung zu stellen. Unser Thema hier ist, genügend Werte zur Verfügung zu stellen.