In unserem nördlichen Nachbarland Deutschland haben sich 22 Gruppen, Vereine und Verbände zur Initiative #EheFürAlle zusammengeschlossen.
Zur Gründung erklärt Dirk Ludigs, der Sprecher der Initiative:
Dies ist jetzt schon das breiteste Bündnis in der Geschichte der LSBTI*-Bewegung der Bundesrepublik! Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit koordinierten Aktionen den gesellschaftlichen Druck auf den Bundestag und die Kanzlerin zu erhöhen, bis die Ehe endlich auch in Deutschland für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wird.
Die Initiative #EheFürAlle wird zunächst über den Sommer die bereits erfolgreiche Kampagne „Mein Ja habt ihr!“ ihres Partners ‚ENOUGH is ENOUGH – OPEN YOUR MOUTH‘ weiterführen, allerdings unter neuem Logo. Über den Sommer organisiert die Initiative auf allen CSDs Deutschlands Spendensammel-Aktionen. Diese dienen gleichzeitig der Mobilisierung der Community für die kommenden Aktivitäten der Initiative #EheFürAlle.
Appell der Initiative #EheFürAlle an den Deutschen Bundestag
Es ist Zeit: Wir fordern vom Deutschen Bundestag die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare!
In den letzten Jahren haben über 20 Staaten der Welt diesen Schritt schon getan. Die Ehe für Alle ist international zu einem Symbol für Freiheit und Gerechtigkeit geworden. Deutschland riskiert, sich von westlichen Werten abzukoppeln, wie sie von Kalifornien bis Frankreich, von Schweden bis Argentinien längst gelebt werden. Europas wichtigster Wirtschaftsstandort kann auf Dauer nicht erfolgreich bleiben ohne moderne Gesellschaftspolitik.
International und auch in Deutschland setzt sich die Erkenntnis durch, dass es nicht um Privilegien geht, die eine Mehrheit einer Minderheit zugesteht. Es geht um das Grundrecht auf Gleichbehandlung, wie es in unserer Verfassung verankert ist. Ängste und Vorbehalte, wie sie von einer Minderheit vorgetragen werden, haben sich in anderen Ländern als haltlos erwiesen. Bei einer Bürgerrechtsfrage wie dieser dürfen parteipolitische Ãœberlegungen nicht länger eine Rolle spielen.
Der Bundestag hat jetzt die Chance, eine seit 15 Jahren andauernde Debatte zu beenden, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern zunehmend als verletzend empfunden wird. Die Ehe für alle bedarf keiner großen Anstrengung: Sie wird niemanden schlechter stellen. Sie wird die Solidarität in unserem Land stärken. Seit Jahren stimmt die gesellschaftliche Mehrheit der Öffnung der Ehe zu. Sie wird ein Beweis dafür sein, dass sich unser Land aus eigener Kraft zum Besseren verändern kann. Deutschland ist weiter.