Mehr Schutz für LGBT

Die drei LGBT-Dachverbände Pink Cross, Lesbenorganisation Schweiz und Transgender Network Switzerland sind erfreut über die Mitteilung des Bundesrates, LGBT-Menschen zukünftig mehr schützen zu wollen. Die Dachverbände fordern eine rasche Umsetzung der hängigen parlamentarischen Initiativen.

Eine Studie des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte (SKMR) sieht “grosse Defizite” beim Schutz vor Diskriminierung bei LGBT in der Schweiz. Die LGBT-Dachverbände sehen sich in ihrer Forderungen bestärkt, Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transmenschen endlich stärker vor Diskriminierungen zu schützen.

Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross:

Die Schweiz hat international den Ruf eines Musterknaben in Sachen Menschenrechte, schützt aber die eigenen Schwulen, Lesben und Transmenschen gar nicht oder nur unzureichend.

Und Henry Hohmann, Präsident von Transgender Network Switzerland, ergänzt:

Für LGBTI-Personen fordern wir in der Schweiz einen umfassenden Schutz vor Diskriminierung im Privatrecht.

Seitens der Lesbenorganisation Schweiz meint ihre Geschäftsleiterin Barbara Lanthemann:

Die Diskriminierungen empfinden wir als Frauen mehrfach: als Lesben und als Frau. Da gehört auch die Gleichstellung zwischen Mann und Frau noch zu unsere Entwicklungsschwerpunkten.

Die LGBT-Dachverbände fordern insbesondere:

  • die rasche Verabschiedung und Umsetzung zur Erweiterung des Antirassismusartikels auf die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität
  • einen umfassenden, gesetzlich verankerten Schutz vor Diskriminierung im Privatrecht
  • die Erfassung von homo- und transphoben Gewaltverbrechen
  • die Gleichstellung im Familienrecht (Ehe für alle, Adoption)
  • die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität als Fluchtgrund anzuerkennen
  • die Aufhebung des Blutspendeverbots von schwulen Männern
  • die unkomplizierte Änderung von Name und amtlichem Geschlecht basierend auf der Selbstdeklaration von Transpersonen, ohne Nachweis von Unfruchtbarkeit / Sterilisation
  • den Schutz von Menschen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität
  • eine Umsetzung der Vorschläge in der Studie unter Einbezug der Dachverbände

Die drei Dachverbände betonen, dass die Studie grosse Mängel beim Schutz von LGBT aufzeigt, doch bisher der politische Wille ausblieb, wirksam gegen Diskriminierung vorzugehen. Einerseits werde eine Handlungsbedarf anerkannt, andererseits wollte Politik und Verwaltung bisher keine Gelder für eine behördliche Beratungs- und Informationsstelle schaffen.

Gemäss einer Medienmitteilung

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