Pink Cross und seine Mitglieder sind über die Stellungnahme des Bischof von Sion Jean-Marie Lovey schockiert und verlangen eine öffentliche Entschuldigung. Er betitelt Homosexualität indirekt als Krankheit und behauptet, Schwule und Lesben könnten geheilt werden.
In der heutigen Ausgabe der Zeitung “Le Nouvelliste” lässt der Bischof von Sion – 25 Jahre nach der Streichung der Homosexualität von der Liste der Krankheiten durch die Weltgesundheitsbehörde WHO am 17. Mai 1990 – sich selber bedenklich zurückfallen. Wortwörtlich sagte er gegenüber der Zeitung:
Von Natur aus ist der Mensch männlich oder weiblich sexuell differenziert. Und er ist nur dann ganz Mensch, wenn er diese gegenseitige Ergänzung lebt … es gibt psychologische Heilmethoden. Homosexualität kann geheilt werden … es ist eine Schwäche der Natur …
Einmal mehr beleidigt ein Prälat der katholischen Kirche Tausende von Personen und vertritt eine mittelalterliche Meinung zur Sexualität. Die Behauptung, dass Homosexualität eine Krankheit sei, erinnert an die schrecklichsten Epochen unserer Geschichte, als “Perverse” und “Hexen” auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Marie Lovey scheint sich der möglichen Auswirkungen seiner Aussagen in keiner Weise bewusst zu sein und übergeht hierbei die Botschaft von Liebe und Akzeptanz für die Mitmenschen, welche die christliche Religion propagiert. Er nimmt sich eines Themas an, dessen Komplexität und Inhalt ihm wahrscheinlich fremd sind. Zudem ignoriert er die qualitativen und quantitativen wissenschaftlichen Studien der letzten 40 Jahre und glaubt, dass durch das Gebet ein Problem zu regeln ist, welches tatsächlich gar keines ist. Homosexuelle leiden nicht unter ihrer sexuellen Orientierung, sie leiden unter der Homophobie.