Ein zentral gelegener Ort für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans Menschen und queer lebende Menschen – zum Informieren, für Beratung und Veranstaltungen und als gemeinsames Dach verschiedener LGBTQ-Organisationen: Der Traum vom Regenbogenhaus in Zürich wird Realität. Am Dienstagabend unterzeichnete der erst im Juni gegründete Verein „Regenbogenhaus Zürich“ einen Vertrag mit der Genossenschaft Kalkbreite über Mietflächen im Projekt „Zollhaus“.
Das Zollhaus entsteht an der Zollstrasse Ecke Langstrasse entlang der Gleise mitten im pulsierenden Quartier rund um die Langstrassenunterführung. Mit einem vielfältigen Raumangebot für Wohnen, Arbeiten, Kultur und Gemeinschaft entsteht im Zollhaus ein lebendiger Ort, der den Bedürfnissen des Quartiers entspricht und neue Visionen des Zusammenlebens umsetzt. Im Spätsommer 2020 soll es bezugsfertig sein.
Zuvor hatten zwei Generalversammlungen darüber abgestimmt, ob der Verein Regenbogenhaus diesen Schritt geht: Die grösste Mieterin im Regenbogenhaus, der LGBTQ-Verein HAZ – Queer Zürich, beschloss ohne Gegenstimme, ihren Standort 2020 ins Zollhaus zu verlegen.
HAZ-Präsident Patrick Hadi Huber: „Am neuen Standort sind wir sichtbar, offener und barrierefrei. Und die Nähe zu den anderen LGBTQ-Organisationen im Regenbogenhaus schafft wichtige Synergien. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten.“
Zwei Tage später entschied auch der Verein Regenbogenhaus – und zwar einstimmig – das Regenbogenhaus im Zollhaus zu realisieren und den Vertrag zu unterzeichnen.
Ulla Blume aus dem Vorstand des Vereins Regenbogenhaus: „Wir freuen uns sehr, dass wir den Vertrag unterzeichnet haben. Die Konzeption des Zollhauses bietet uns Gestaltungsmöglichkeiten, die es in derart zentraler Lage zu einem für uns erschwinglichen Preis in Zürich nicht gibt. Das ist eine unglaubliche Chance, der LGBTQ-Community mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und Menschen, die sich über LGBTQ-Themen informieren wollen, eine zentrale Anlaufstelle zu bieten.“
Auch die Genossenschaft Kalkbreite freut sich auf das Regenbogenhaus: „Unsere Wohn- und Gewerbesiedlungen haben zum Ziel zahlbaren Wohnraum zu sichern und über das Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Kultur, Oasen der sozialen Vernetzung zu schaffen. Barrierefreiheit als Haltung ist auf allen Ebenen gefragt, baulich genauso wie in den Köpfen!“ so Nina Schneider, Projektleiterin Zollhaus.
Finanziert wird das Regenbogenhaus durch Mitgliederbeiträge, Unterstützungsbeiträge der LGBTQ-Organisationen und Spenden.
In der Stadt Zürich erfährt das Projekt breite politische Unterstützung. Stadtpräsidentin Corine Mauch: „Die Sichtbarmachung von Anliegen gesellschaftlicher Minderheiten ist wichtig. Wir freuen uns über diese private Initiative, die einen Ort der Begegnung mitten in der Stadt Zürich schafft.“
Gemäss einer Medienmitteilung
Mehr Infos zum Regenbogenhaus: dasregenbogenhaus.ch