Meine Gäste in der Sendung «Eiertütschen» vom Ostersonntag, 23. März 2008 waren Martin Stüdeli, Fabian Jeker, Christian Schär – alle drei von den HAB – und Roger aus Zürich. Und obschon ich mehrmals während der Sendung ironisch von einen «Tuntentratsch» sprach, waren unsere Diskussionsthemen ernst und vielseitig – und vor allem auch nach zehn noch erschreckend aktuell.
Anatole Zali: Der Kameruner reiste am 3. Februar 2008 auf dem Flughafen Zürich-Kloten in die Schweiz ein und begründete sein Asylgesuch mit seiner Homosexualität. Ihm drohten in der Heimat wegen seiner sexuellen Orientierung die Verhaftung und Misshandlungen. Erst nach starkem Druck durch Amnesty International stimmten die Behörden um: Das Bundesamt für Migration prüfte den Asylantrag des 18-Jährigen nochmals und er wurde aus der Ausschaffungshaft entlassen.
Das Wörtchen «schwul» als Schimpfwort: Zehn Jahre nach unserer Diskussion im GAYRADIO veröffentlicht Patrick Weber seine Masterarbeit und findet u.a. raus, dass fast 50 Prozent der Jugendlichen im Kanton Aargau in den letzten zwölf Monaten eine Person, die sie nicht mögen, als «Schwuchtel oder «schwule Sau» bezeichnet haben.
Religion und Homosexualität: Ein Dauerbrenner innerhalb unserer Community … und in diesem Zusammenhang diskutierten wir zum österlichen Eieressen über den Besuch des Papstes in den USA und über geplante Aktionen der Gay Community gegen diesen Besuch. Damals hiess der Papst noch Benedikt, heute heisst er Franziskus und dieser besucht im Juni dieses Jahres die Schweiz.