Die Stadt Bern war Austragungsort des ersten nationalen Christopher-Street Day (CSD), als die Schwulenorganisationen im Jahr 1979 gegen das «Homo-Register» demonstrierten. Nun organisiert ein Berner Komitee unter dem Namen Pride Ouest 2017 vom 25. bis 27. August 2017 die «Pride Romandie» in der Stadt Bern.
Unter dem Slogan «The Power of Diversity» macht die Berner Pride darauf aufmerksam, dass Vielfalt eine Gesellschaft beflügeln kann. «Stellen Sie sich nur mal vor, wir wären alle gleich. Unser Land wäre einseitig und eintönig. Keine Spur von Kreativität und Innovation! Erst unsere durchmischte Bevölkerung macht die Schweiz erfolgreich. Dazu gehören auch lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Menschen», ist René Stamm überzeugt.
Auf sechs Plätzen werden am Samstag, 26. August zwischen Bärengraben und Kleine Schanze den ganzen Nachmittag über kulturelle und sportliche Aktivitäten zum Mitmachen oder Zuschauen stattfinden. Damit will das Pride-Komitee einerseits die Interaktion zwischen den LGBTI-Menschen und Passanten fördern. Andererseits aber auch aufzeigen, dass lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Menschen «überall» vertreten sind und damit Diskriminierung und Ängste bekämpfen.
Ab 16 Uhr zieht der Sternmarsch von den sechs Plätzen zum Bundesplatz. Dort wird anschliessend die überdimensionale Regenbogenfahne gehisst und die Pride-Veranstaltung offiziell eröffnet. Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Gemeinderat Reto Nause, nationale Parlamentarier*innen und Vertreter*innen der LGBT-Organisationen werden politische Botschaften überbringen, bevor um 20 Uhr ein vielfältiges Musik- und Showprogramm beginnt.
Am 10. November 2016 beschliesst der Berner Stadtrat, dass die Stadt Bern dem «Rainbow Cities Network» beitritt. Dieses Netzwerk ist ein Zusammenschluss europäischer Städte mit dem Ziel, auf lokaler Ebene die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder der Geschlechtsidentität zu bekämpfen. Dazu gehören die Anliegen von lesbischen, schwulen, bi, trans* und inter* Menschen sichtbar zu machen, in der lokalen Politik zu berücksichtigen und sich allgemein in der Bevölkerung für ein Klima des Respekts einzusetzen.
Knapp 40 Jahre vorher: Für Niklaus Debrunner und Marc Meystre vom Vorstand der HAB war klar, dass die HACH (die damalige Dachorganisation der Homosexuellen Arbeitsgruppen Schweiz) ein Zeichen gegen die «Homo-Register» der Polizei setzen muss. Im April vorher gab in den «Berner Nachrichten» ein Beamter der Berner Stadtpolizei zu: «Auch wir haben eine solche Kartei».
Registriert wurden damals – wie aus einem Schreiben der Polizei an die HAB hervorging – Homosexuelle, die «straffällig geworden sind, sei es wegen Sexual- oder wegen anderen Delikten». Besonders perfide war dabei, dass auch die Opfer als «homosexuell» registriert wurden.
So fand am 23. Juni 1979 als Protest gegen die «Homo-Register» – genau zehn Jahre nach dem Stonewall-Aufstand in New Yorker – der «Erste Nationale Schwulen-Befreiungstag» statt. Zusätzlich zur Kundgebung wurden zudem an einem Informationsstand Unterschriften zur Abschaffung des Berner «Homo-Registers» gesammelt. Die Bogen der Petition trugen das Logo der HAB und richteten sich an den Polizeidirektor der Stadt Bern, Gemeinderat Fritz Augstburger:
… die Unterzeichneten bitten zusammen mit den Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern (HAB) um die Abschaffung und Vernichtung des Homosexuellenregisters der Berner Stadtpolizei. …
Quellen: Pride Ouest 2017, SCHWULENGESCHICHTE.CH
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