In Kenia ist Homosexualität unter Männern verboten und kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Und um mutmasslich Schwule der «Homosexualität» zu überführen, wurden Analtests durchgeführt. Kenias oberstes Berufungsgericht hat diese Tests nun als rechtswidrig erklärt.
«Mit diesem Urteil sagen die Richter, dass wir es alle verdient haben, mit Würde behandelt zu werden», kommentierte Njeri Gateru, Vorsitzende der Rechtsabteilung der National Gay & Lesbian Human Rights Commission (NGLHRC), die richterliche Entscheidung. Analtests bei Verdacht auf Homosexualität durchzuführen widerspricht jeder medizinische Grundlage, kommt Folter gleich und verletzt das Recht auf Privatsphäre und Würde.
Nun warten in Kenia die Vertreter*innen des NGLHRC gespannt auf die nächste Entscheidung: Die Streichung des Paragrafen 162 aus dem Strafgesetz, der «grobe Unzucht» unter Strafe stellt und zur Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen herangezogen wird. Der Prozess ist bereits abgeschlossen – ein Urteilsspruch wird am 26. April erwartet. Das Urteil könnte ein Richtungsurteil für ganz Afrika werden: «Es kann Aktivisten in vielen afrikanischen Ländern ermutigen und zu einem Domino-Effekt führen». Die Liste der afrikanischen Länder die Homosexualität mit Gefängnis bestraft ist erschreckend lang – in Somalia und Nigeria wird Homosexualität sogar mit dem Tod bestraft.
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