Die fast vergessene Lesbenserie

Nachdem ich am Dienstag über meine Serienlosigkeit geklagt habe, möchte ich heute mal auf eine andere tolle LGBT Serie eingehen. Und zwar nicht «Orange is the new black», sondern auf die Serie «The L Word». Diese Lesbenserie ging nämlich schon fast vergessen. Die Serie handelt während 7 Staffeln von einer Gruppe lesbischer Frauen, welche in West Hollywood leben.
«The L Word» war DIE Lesbenserie ab 2005. Jede Lesbe kannte diese Serie und wartete jeweils sehnsüchtig, bis die nächste Staffel veröffentlicht wurde. Natürlich auf DVD. 😉 Netflix gab es damals noch nicht. Und so auch ich. Die Serie kannte keine Tabus. Sex wurde dort enttabuisiert und auch die Themen der LGBT-Community wurden offen wie noch selten zu diesem Zeitpunkt angesprochen. Die Serie verhalf vielen jungen Frauen zu ihrem Coming Out.
Mit Jenny, die mit ihrem Verlobten nach LA zog, betraten wir die Welt in der die ganzen Frauen lebten. Schritt für Schritt lernten wir die Frauenclique kennen und lieben. Es wurde gelacht, geweint, geheiratet, sich getrennt, sich befruchtet und halt einfach gelebt.

Shane


Für jede Lesbe oder bisexuelle Frau gab es einen Charakter mit welchem sie sich identifizieren konnte. Ich drehte ja wie so viele damals voll am Rad wegen Shane. Die androgyne Lesbe, welche zwar bestimmt halb West Hollywood vernascht hat, doch ihr Herz nie wirklich öffnen konnte. Und wenn doch, dann ging es dann doch immer irgendwie schief. Während bei uns in der Schweiz in der Szene solche Frauen, welche ihr Sexualleben genossen, eher verachtet und als Schlampen bezeichnet wurden und in der Community schlecht geredet wurde, feierten genau die Frauen, welche gehetzt haben, diese Shane. Verkehrte Welt 😉
 
 

Papi


Später kam dann irgendwann Papi in die Serie und alle rasteten erneut aus. Dann gab es zwei Lager. Team Shane und Team Papi. Papi war feminin und selbstbewusst. Ich fand sie ganz okay. Aber ich stehe halt nicht soooo wahnsinnig auf diese überfemininen Frauen. Davon hatten wir es ja auch schon. Jedenfalls war Papi zuerst auf Kriegsfuss mit Shane, da auch sie die Frauen Reihenweise abschleppte. (Auch hier fanden die Schweizer Lesben das absolut in Ordnung, verurteilten aber jede Frau, welche das in der Realität machte)
 
 
 

Dana und Alice


Ein beliebtes Liebespaar waren Alice und Dana. Sie waren zuerst die besten Freundinnen und verliebten sich dann ineinander. Ich liebte diese Mischung. Dana, welche als Tennisspielerin in der Öffentlichkeit stand und sich somit nicht outen konnte/getraute und Alice, die offen bisexuell lebende Journalistin, die nie auf dem Mund sitzen konnte. Dana erkrankte dann an Brustkrebs und wir konnten auch da die enge Bindung der inzwischen getrennten Frauen sehen. Damit setzten die Produzenten ein Zeichen für alle an Brustkrebs erkrankten Frauen der Welt.
 

Jenny und Max


Ein weiteres Thema kam dann auf, als Moira in die Serie kam. Jenny half Moira dabei, sich selbst zu finden. Denn im Verlauf der Serie outete sich Moira als Transgender und nannte sich von da an Max. Den Weg mit ihren Höhen und Tiefen konnten wir hautnah miterleben. Max verliebte sich dann irgendwann in einen Mann, was neue Probleme mit sich brachte. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, denn vielleicht möchte die ein oder andere die Serie noch nachgucken.

Tina und Bette


Die wohl intensivste Entwicklung der Clique machten das Langzeit-On-Off-Paar Bette und Tina durch. Sie waren seit Beginn der Serie das Vorzeigepaar. Während sie versuchten, einen Spender für ihr Kind zu finden, durchlebten die zwei einige Rückschläge. Wir erlebten die grässliche Trennung mit und fieberten mit, als sie langsam wieder zueinander fanden.
Natürlich gibt es noch einige Charaktere in dieser Serie, doch dies war nun eine kleine Auswahl. Wer die Serie nachschauen möchte, der kann die komplette Serie auf DVD online bestellen oder online streamen. Auf Netflix ist die Serie nicht verfügbar. Leider
Ich wünsche euch nun ein tolles Wochenende und wir sehen uns am Sonntag im Video und lesen uns am Dienstag hier wieder.

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