Das Podium “Ausgrenzung” in der Villa Stucki: Redet miteinander!

redet
Ich durfte letzte Woche dem genannten Podium beiwohnen. Es ist schön zu sehen, dass es so viele engagierte Mitmenschen gibt. Auch ist es schön zu sehen, dass sie sich in ihren Gruppen und Stammtischen wohlfühlen, Halt und Unterstützung finden. Dafür sind Gruppen und Stammtische da. Ich danke auch, dass mein Vorschlag “redet miteinander!” aufgenommen wurde.
Beim Betrachten der Forderungen zu mehr Verständnis fiel immer wieder die Öffnung von Gruppen, sei es Zugang für alle, spezielle Tage, an denen die Gruppen geöffnet sind oder gar Gruppen, welche sich gegenseitig besuchen. Es wird nur leider vergessen, dass Gruppenbildung und Stammtische konsequenter Weise immer zum Ausschluss, resp. Einschluss führen. Wie viel Sinn macht also der gegenseitige Besuch oder die Öffnung der Gruppen?
Ich denke, das Hauptproblem liegt darin, dass sich LGBT zu sehr selbst schubladisiert. Man bleibt unter sich. Und das ist ok. Alle daraus resultierenden Schwierigkeiten, wie z.B. Ausgrenzung sind hausgemacht. Darunter fallen eben Gruppen und Stammtische, aber auch persönliche Sympathien und Emotionen, welche zu Streitgesprächen führen können; wie an jenem Abend.
Nun stellt sich die Frage, gibt es Ausgrenzung innerhalb der LGBT-Gemeinschaft? Die Antwort ist eindeutig: ja – und sie ist gewollt. Es wird nun schwierig eine Lösung für ein Problem zu finden, welches gewollt ist und bisher nicht als Problem angesehen wurde. Die Herausforderung liegt hier bei jenen, die sich einer Gruppe zugehörig fühlen, von dieser aber nicht akzeptiert, resp. toleriert werden. Es ist jedoch fraglich, ob tatsächlich keine Akzeptanz vorhanden ist. Persönliche Interessen, Ideologien, Sympathien u.ä. müssen zwangsweise kompatibel sein. Sexuelle Orientierung und/oder Transidentität sind kein Garant für Freundschaft. Hinter diesen Punkten stehen immer noch Menschen, mit all ihren Fehlern. Darum: Redet miteinander!
Christian Krüger

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